Die Gegenwart ist traditionell die Aufgabe der Kunstvereine und im Grunde aller Kulturschaffenden. Was aber ist Gegenwart im kulturellen Feld? Wer spricht wann wie über sie? Wo und wie kommt Gegenwart zur Aufführung? In seiner 2019 erschienen Herausgeberschrift „Gegenwartsdiagnosen. Kulturelle Formen gesellschaftlicher Selbstproblematisierung in der Moderne“ nahm der Soziologe Prof. Dr. Alkemeyer, Universität Oldenburg, die „Gegenwartsdiagnostik“ in den Blick. Von der Klimakrise über Wahlen und Koalitionsvorhaben bis zu Sportereignissen – Diagnosen haben Konjunktur. Ist die Diagnostik zum „Sport“ der Gegenwart geworden? Inwiefern sind Kunstausstellungen diagnostisch? Das Gespräch lädt zum Mitdenken und -diskutieren ein.
 
Prof. Dr. Thomas Alkemeyer ist Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums „Genealogie der Gegenwart“ und Sportsoziologe an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er studierte Germanistik, Sportwissenschaft, Philosophie und Erziehungswissenschaft in Berlin und publizierte zu den Themenbereichen Soziologische Praxistheorien, Soziologie des Körpers und des Sports, Subjektivierungsforschung und zur Kultursoziologie der Gegenwart.

Abb.:
Marcia Hercovitz , Zehn Collagen, 1968, Edition, Graphothek Wilhelmshaven